Hier das Jubiläum, dort ein Neuanfang – ein Auszug aus der SZ vom 29.12.2009

Brochenzell: Im Humpishausener Narrenfahrplan fehlt diesmal ihr Name. Nach 50 Jahren Prunksitzung ist Schluss mit dieser Tradition – was auch damit zu tun hat, dass das bisherige Organisationsteam mitteilte, dass es nicht mehr weiter machen kann. Ihm gilt der Dank von Zunftmeister Markus Lanz, der unumwunden sagt: „Da steckte ein riesiger Aufwand dahinter.“

Ein Abschied, der ein Anfang sein soll – für den Brauchtumsabend. Datiert ist er auf Samstag, 6. Februar, dann soll in der Humpishalle närrische Stimmung einziehen. Für Hauptorganisator Harald Assfalg ist es wichtig, dass alle Beteiligten sich bei der Programmgestaltung einbringen können, so dass das Gefühl bleibt: „Wir sind auf einem guten Weg.“

Die augenfälligste Änderung zur Prunksitzung ist, dass es mit einer Gelegenheit zum Tanz ein Pendant zu den vier Programmblöcken gibt, die jeweils 30 Minuten dauern und von Andi Ritter moderiert werden. „Sämtliche Tanzgruppen, die Brochenzell zu bieten hat, treten auf“, blickt Assfalg voraus. Wobei dies eh ein Markenzeichen des Brauchtumsabends ist: Alle Akteure sind aus dem Ort. Dazu zählen neue wie altbewährte Büttenredner oder auch die Springerhexen, die erstmals seit Jahren wieder in der Halle ihre Künste vorführen. Noch ein Schmankerl verraten Lanz und Assfalg bereits: „Die drei lustigen Vier“ steuern einen Auftritt bei. Ansonsten liegt die Musik in den Händen der Musikkapelle Meckenbeuren und bei DJ Jules, so dass sich bis 2 Uhr das Tanzbein schwingen lässt. Essen wird auf einer kleinen Karte angeboten, Eintrittskarten zu sieben Euro gibt’s im Vorverkauf bei der Genoba, Platzreservierung ist nicht möglich.

Dass Kehlens Narren am Abend des 23. noch beim Brochenzeller Eröffnungsball miteinspringen, spricht für sich – und für einen guten Draht zueinander, wie ihn Markus Lanz und Harald Assfalg bestätigen: So gibt es zu dritt mit Ettenkirch jeden Herbst ein Freundschaftstreffen der Zunfträte, bei dem die Termine abgestimmt werden – damit die Narren möglichst viel von der Fasnet haben.