Finale einer wunderbaren und friedlichen Fasnet 2020

Finale einer wunderbaren und friedlichen Fasnet in Brochenzell

Nur wenig Zeit zum Schlaf ist für alle Beteiligten an der Brochenzeller Fasnet geblieben, denn bereits ab „gumpigen Dunschtig“ gings in die Vollen. Nach Schülerbefreiung und  Rathaussturm startete der Hemedglonkerumzug. Bei angenehmen  Temperaturen versammelte sich eine stattliche Zahl an „Hemedglonkern“ und anderen Hästrägern auf dem VfL-Parkplatz, um gemeinsam mit dem Fanfarenzug Brochenzell  und einem imposanten Narrenbaum  auf dem Schloßplatz  einzumarschieren, ehe dann in einer schaurig-schönen Inszenierung die Masken gerufen wurden. Diese mussten dann  unter den Augen der vielen Zuschauer den „Maskenschwur“ leisten, um danach losgelassen zu werden für die närrischen Tage. Danach gab es  noch den Brauchtumstanz der vier Brochenzeller Masken, was von den mehreren hundert Zuschauern mit viel Applaus bedacht wurde.   Die „Dorffasnet in alle Häuser rum“ soll laut unbestätigten Aussagen bis in die Morgenstunden gedauert haben.

Humpisball 2020 : Mehr Stimmung geht nicht

Absoluter Höhepunkt der Saalfasnet war auch in diesem Jahr wieder der „Humpis-Ball“. Dieser Abend  bei ausverkauftem Haus konnte nochmals einen draufsetzen und Moderator Benny Jäger  bot dem prächtig aufgelegten Publikum souverän einen kaum mehr zu überbietenden Abend ! Neu war das „Opening“ mit einer kleinen Besetzung der LKM, die ab 20:00 Uhr mit flottem Sound die Gäste auf den Abend einstimmten .Gleich zu Beginn zeigten „Step by Step“, sowie die kleine u. große Garde der Narrenzunft, dass man sich um den Nachwuchs keine Sorgen zu machen braucht. Bald darauf schraubten der Fanfarenzug Brochenzell und das zunfteigene Ballett  die Stimmung weiter nach oben. Über den gesamten Abend zogen die „KAUBOYZ“  alle Register ihres Könnens und eroberten sich die Herzen der Besucher in der rappelvollen Halle im Fluge  denn von der ersten Minute weg  wurde gesungen, geschunkelt und getanzt. Aufgrund der ebenfalls erstmals angekündigten Prämierung zeigten sich sehr viele, wunderschön gestaltete Gruppen, die sich phantastisch kostümiert hatten und somit für echte Hingucker sorgten. So war die Jury nicht zu beneiden, denn sehr viele hätten verdient, am Ende als Sieger auf der Bühne zu stehen, wo schließlich dann die „Mozartkugeln“ aus Brugg Platz 1 belegten, vor den leuchtenden „Quallen“ und den „Struwelpetern“. Viel Beifall auch für den Fanfarenzug Oberzell und natürlich dem vielumjubelten „Müllmann“, gefolgt von einem unglaublichen Auftritt des Männerballetts aus Brochenzell, welches die Halle zum Toben brachte.  Überschäumende Begeisterung und „standing Ovations“ dann bei der grandiosen Show  „Air Maskerade“  der Tanz- und Akrobatikformation aus Neukirch , was dann auch gleichzeitig Höhepunkt und Ende eines sensationellen Showprogramms war.

Fasnetsonntag mit nachdenklicher Messe und Narrensprung

Am Sonntag früh zog dann eine stattliche Narrenschar unter den Klängen der Zylinderkapelle aus Kehlen in die fast übervoll besetzte Kirche ein und feierte eine festliche und gleichzeitig sehr zum Nachdenken anregende Narrenmesse, bei der Gemeindereferentin Martina Andric-Röhner sich anlässlich ihrer Predigt in Reimform sehr über den so zahlreichen Besuch erfreut zeigte, gleichzeitig aber die Frage stellte „warum nicht immer so“ und diese auch gleichzeitig beantwortete, indem sie auf „Maria 2.0“ einging und ihre Kirche dringend ermahnte, sich zu öffnen und auf die Gläubigen zu hören, will man nicht weiter an Boden verlieren. „Standing Ovations“ noch während ihrer Predigt zeigten überdeutlich, wie sehr diese Thematik die Menschen beschäftigt und wie sehr sich die Gläubigen hier nach Fortschritten sehnen.  Musikalisch umrahmt wurde dieser Gottesdienst auch in diesem Jahr wieder von der heimischen „Schola“ mit wunderschönen Weisen.

Der Zunftmeisterempfang, gewohnt sicher moderiert von Andrea Smigoc und Ralf Müller, wurde zu einer kurzweiligen Angelegenheit mit Auftritten vom Fanfarenzug Brochenzell , „Step by Step“ und der kleinen Garde, die dann bei der geforderten Zugabe von Zunftmeister Ralf Müller im schneeweißen Tutu unterstützt wurde, indem er mit den Mädels Beine und Hüften schwang, so weit es sein Körper zuließ. Natürlich gab es auch viele kleine Einlagen der geladenen Gäste, wobei hier speziell  die „Inzuchttaler“ aus Meckenbeuren mit ihrem genialen Auftritt für große Begeisterung und viel Applaus sorgten                                          Pünktlich um 14.00 Uhr startete dann bei  angenehm frühsommerlichen Temperaturen  ein närrischer Lindwurm  mit über 3000 Hästrägern, Garden, Musikkapellen, Fanfarenzügen und Lumpenkapellen in  Richtung  Brochenzell und viele tausend  Zuschauer säumten den Umzugsweg und taten ihrer Begeisterung mit einem vielstimmigen „Humpis – Ahoi“ kund.