58 stimmberechtigte Mitglieder konnte Zunftrat Ralf Müller zur diesjährigen Mitgliederversammlung der Narrenzunft Brochenzell in der Humpishalle begrüßen. Ein besonderer Gruß erging dabei an die Ehrenzunfträte Helmut Schmollinger und Manfred Jäger sowie an die Gäste der NZ Bürgermoos. Ebenso hieß er die Vertreter des ANR Frank Spleiß und Frank Habelmann sowie seitens der Gemeinde den stellvertretenden Bürgermeister Karl Gälle sowie den zukünftigen Bürgermeister Georg Schellinger herzlich willkommen.
Nachdem sich alle zu Ehren der Verstorbenen zu einem Moment des Gedenkens erhoben hatten, folgte der Bericht des Mitgliederverwalters Markus Huchler. Dieser führte aus, dass die Mitgliederzahl mutmaßlich angesichts Corona leicht rückläufig war und somit aktuell 990 Personen (859 Erwachsene sowie 131 Kinder und Jugendliche) der Narrenzunft angehören.
Die darauffolgenden Berichte der 4 Gruppenführer glichen einander insofern, als dass alle für die Fasnet 2022 gerüstet waren, aber bis auf wenige kleine private Treffen und Aktionen pandemiebedingt kaum etwas stattfinden konnte. Der neu gewählte Gruppenführer der Schlossnarren Philipp Hofacker konnte zudem von kleinen Präsenten berichten, welche anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Schlossnarren an die Mitglieder verteilt wurden. Alle Gruppenführer berichteten unisono von den Vorbereitungen für die sehnlichst erwartete und hoffentlich stattfindende kommende Kampagne.
Auch der Jahresbericht von Zunftrat Ralf Müller war gespickt von Coronahürden: Herbstkonvent unter Einschränkungen und Vorstandssitzungen online waren wohl noch eher zu verkraften als die recht kurzfristige Absage der durchgeplanten Fasnet 2022. Freudig überrascht zeigte er sich angesichts des „heimlich“ aufgestellten Narrenbaumes und des spontanen Umzugs-Spazierganges am Fasnetssonntag. Anschließend berichtete die Schatzmeisterin Barbara Straub von den überschaubaren Kontobewegungen, wobei hauptsächlich Ausgaben für die virtuelle Fasnet sowie die Anschaffung von Orden genannt wurden. Bei der Frage aus den Reihen der Anwesenden nach der Bestimmung des angesparten Vermögens, versicherte Ralf Müller, dass dies ausschließlich für den Erwerb eines Grundstückes sowie den Bau des darauf zu errichtenden Narrenheimes vorgesehen ist, was auch der Bürgermeister in spe Georg Schellinger wohlwollend zur Kenntnis nahm. Nachdem die von den Kassenprüfern vorgeschlagene Entlastung einstimmig erfolgte, übernahmen Frank Spleiß und Frank Habelmann die Leitung der anstehenden Wahlen. Einstimmig für weitere 3 Jahre im Amt des Zunftmeisters bestätigt wurde Ralf Müller. In die neu geschaffene Position des Vizezunftmeisters gewählt wurde Severin Vögele ebenso ohne Gegenstimmen wie Michaela Reiner im Amt der Schriftführerin bestätigt wurde.
Daraufhin folgten Ehrungen des ANR, welche von Frank Spleiß und Frank Habelmann teilweise mit sehr persönlichen Worten eingeleitet wurden. Barbara Lehle und Philipp Hofacker bekamen ANR-Hästrägerorden für ihren übermäßigen Einsatz innerhalb ihrer Gruppen. Für Jahrzehnte als Hexenmeister und Gruppenführer, sowie seinen stets selbstverständlich wirkenden Einsatz für die Narrenzunft wurde Severin Vögele mit dem Verdienstorden des ANR überrascht. Auch Manfred Jäger ahnte nichts, als die Laudatio seine Person preisgab. Er wurde mit dem Ehrenhäsorden in Goldschliff geehrt für seine vielseitigen Verdienste um das Brauchtum und die Fasnet. Seine jahrelange Arbeit als Schriftführer, die unzähligen Zeitungsberichte und nicht zuletzt seine prägnante Stimme, mit welcher er den Hexenmeister schaurig schön intoniert, wurden von Frank Spleiß hervorgehoben und mit Standing Ovations der Versammlung unterstrichen.
In den sich anschließenden Grußworten seitens der Gemeinde dankte Herr Gälle der Narrenzunft für den Zusammenhalt trotz der Schwierigkeiten in den vergangenen zwei Jahren. Er hob die Narrenzunft als elementaren Bestandteil der Gemeinde hervor und wünschte der Zunft, dass die Fasnet 2023 „normal“ verlaufen möge. Mit einem Schmunzeln bat er darum, „besondere Anliegen“ an die Gemeinde erst vorzubringen, wenn Herr Schellinger zum 1.8. sein Amt offiziell angetreten habe.
Unter dem Punkt Verschiedenes wurden 2 Wünsche aus den Reihen der Mitglieder geäußert: zum einen wäre es schön – egal ob mit oder ohne Corona – wenn im nächsten Jahr wieder die bunten Bändel den Umzugsweg säumen und Fasnetsstimmung verbreiten würden, und zum anderen wurde darum gebeten bei der Auswahl der Umzugsbesuche auf Regionalität zu achten.
Mit seinem Dank an die Vorstandschaft schloss Ralf Müller die Versammlung.
TRH